SexMed News
Archiv 2017
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Neues Sexualstrafrecht in Schweden: Nur ja heißt ja
23. Dezember 2017
Die schwedische Regierung präsentierte kurz vor dem Jahresende einen Gesetzesvorschlag, der die Zustimmung zu einer sexuellen Handlung als Grundprinzip festschreibt. Dafür gibt es einen breiten Konsens in allen politischen Lagern. Voraussichtlich wird das Gesetz zum 1. Juli 2018 in Kraft treten.
In den deutschen Medien geschah nun Merkwürdiges. Die Berichte wurden mit allerlei Spekulationen und Verdrehungen angereichert, etwa: Sex nur noch mit schriftlicher Genehmigung. Ausgerechnet ein Satiremagazin drängte auf Richtigstellung. Worauf sich die schwedische Botschaft in Berlin herausgefordert sah, den Deutschen die Sache noch einmal zu klarzulegen:
Erklärung vom 20.12.2017
Kommentar
Die aktuelle Gesetzgebung sieht vor, dass Opfer von sexuellen Übergriffen ihren Widerstand durch Worte oder Handlungen deutlich zum Ausdruck gebracht haben müssen: Nur nein heißt nein. Zukünftig wird das nicht reichen. Passivität soll nicht länger als stilles Einverständnis interpretiert werden können. Beide Beteiligten müssen erkennbar zustimmen, und jeder ist verantwortlich, sich von der Zustimmung des anderen zu überzeugen. Nur ja heißt ja.
Das ist übrigens weder eine neue Erfindung der Schweden noch ein Resultat der #MeToo-Debatte: Schon seit 2003 gilt in England und Wales eine sexuelle Handlung als Vergewaltigung, "wenn die andere Person hiermit nicht einverstanden ist und der Täter keinen vernünftigen Grund für die Annahme hat, dass die andere Person einverstanden ist". Und spätestens seit der von Deutschland im Jahr 2011 unterzeichneten "Istanbul-Konvention" steht das bundesdeutsche Strafrecht längst schon auf dem Prüfstand. Dazu einige juristische Dossiers:
Link1
Link2
Link3
Link4
Anders als in der jetzigen schwedischen Gesetzesvorlage hat der Deutsche Bundestag am 7. Juli 2016 für die "Nein-heißt-Nein"-Regelung entschieden:
Nachlesen im Bundestag-Archiv
Aus für Beate Uhse
19. Dezember 2017
Jegliches hat seine Zeit. Die Zeit der Beate-Uhse-Läden ist wohl abgelaufen. Am letzten Freitag meldete das Unternehmen Insolvenz an. Schon seit Jahren waren die Umsätze rückläufig und mussten Filialen geschlossen werden - derzeit gibt es bundesweit nur noch 43 Läden. Über sechs Jahrzehnte gehörte "Beate Uhse" irgendwie zur Gegenwartskultur, fast jeder kennt diesen Namen. Nun geht dies zu Ende.
Mehr Infos
Pressekommentar und viel Diskussion
Sexualitätskongress online: Wege durch das Labyrinth
1. Oktober 2017
Ein Kongress der besonderen Art: Über 30 ExpertInnen werden vom 2.11. bis 12.11. in Online-Interviews auf unterschiedlichste "Wege durch das Labyrinth" der Sexualität führen.
Der Kongress steht für alle Interessierten kostenlos offen, einzige Voraussetzung ist die persönlichen Anmeldung. Die registrierten Teilnehmer bekommen während der Kongresstage jeden Tag via E-Mail die Links zu den aktuell freigeschalteten Interviews. Jedes Video ist dann für 24 Stunden kostenlos zu sehen. Bereits jetzt sind alle Interessierten herzlich in die kongressbegleitende Facebook-Gruppe eingeladen.
Infos und Anmeldung:
sexualitaetskongress.com
Facebook-Gruppe:
"Wissen macht Lust"
Fachtagung: Sexualtherapie crossover
1. Oktober 2017
Eine Zusammenschau verschiedener Schulen und Ansätze von Sexualtherapie verspricht die diesjährige Tagung der Deutschen Gesellschaft für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft DGSMTW e.V. Dazu sind erstklassige Referenten eingeladen.
Wann: 25. November 2017
Wo: Berlin
Programm und Anmeldung:
Download PDF
Umfrage: Sexuelle Kontakte in Pflegeeinrichtungen
19. Mai 2017
Das Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Sexualität bleibt bis ins hohe Alter bestehen und macht auch vor dem Altersheim nicht halt. Aber oft werden die Heime diesem Bedürfnis nicht gerecht. Unsicherheit oder Scham auf Seiten des Personals, eine eher versorgungsorientierte Atmosphäre und Mehrbettzimmer erschweren intime Momente.
Mit einer Umfrage möchte die Deutsche Seniorenliga e.V. ein Bild von der gegenwärtigen Situation in den Heimen machen. Die Umfrage richtet sich an Personen, die beruflich oder regelmäßig ehrenamtlich in einem Alten- oder Pflegeheim tätig sind:
zum Online-Fragebogen
Die Deutsche Seniorenliga hat auch eine Ratgeberbroschüre herausgegeben:
"Liebe und Sex im Alter - Was der Lust im Wege stehen kann"
Bildungsfernsehen, Bacheloretten und Naked Attraction: Sex im TV-Programm
17. Mai 2017
Liebemachen, Kuppelcastings und Genitalbeschau zur besten Sendezeit, das ist gegenwärtige Fernsehkultur. Wer vor ein paar Jahren schon meinte, die Medien seien übersexualisiert, der ahnte wohl kaum, was da noch anflutet. "Zurzeit fühle ich mich etwas erschlagen. Von Sex. Nicht dem eigenen. Viel mehr rede ich von Sex am TV", stellt die TV-Kennerin Maja Zivadinovic fest. Aber machen Penisse, Brüste und Vaginas eine Sendung wirklich besser? Wir schließen uns der Autorin an: Das Thema Sex konkret angehen, wenn es etwas darüber zu sagen gibt. Oder es sonst da lassen, wo es hingehört: ins Privatleben.
Online-Artikel:
Kann uns das Fernsehen Sex lehren?
Fachtagung "Sexualität und Behinderung"
14. Mai 2017
TRASE - Training in Sexueller Bildung für Menschen mit Behinderungen - ist ein europäisches Projekt. Es soll helfen, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten etwas über Sexualität lernen. TRASE entwickelt einen Forbildungskurs und Materialien für Eltern und Fachkräfte. Diese sollen auf einer
Tagung am 27. Juni in Halle (Saale) vorgestellt und diskutiert werden. Eine weitere Veranstaltung ist für Berlin angedacht.
Bislang sind die entwickelten Materialien erst englischsprachig online:
www.traseproject.com – sie werden am 27. Juni aber auch in einer deutschsprachigen Variante vorliegen. Jede_r Teilnehmende erhält eine umfassende und gebundene Tagungsmappe mit den Materialien. Ab August sollen alle Materialien und das begleitete Curriculum frei zur Verfügung stehen.
Die Teilnahme an der Fachtagung ist kostenlos.
Zeit: Dienstag, 27. Juni 2017, 09:00 bis 17:30 Uhr
Ort: Paul-Riebeck-Stiftung, Akazienhof / Saal, Beesener Straße 15, 06110 Halle (Saale)
Anmeldungen bis zum 01.06.2017 an: lena.lache@hs-merseburg.de
Download Programm:
hier
Hannover: Neue Ambulanz für Männer mit sexuellen Gewaltfantasien
20. April 2017
Die Medizinische Hochschule Hannover startet ein neues Präventionsangebot für Männer, die befürchten, ihre Fantasien nicht kontrollieren zu können. "Sexuelle Übergriffe passieren nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel, Sie haben einen Vorlauf in der Seele und Sexualität von Tätern," sagt Projektleiter Prof. Uwe Hartmann. Um sexuelle Übergriffe zu verhindern, ist es daher wichtig Angebote zu unterbreiten, bevor es zu Taten kommt. Die Therapie ist kostenlos und anonym. Das Team unterliegt der Schweigepflicht. Auch Männer, die bereits gewalttätig geworden sind, können sich in der MHH helfen lassen, es darf allerdings kein Ermittlungs- oder Strafverfahren laufen.
Homepage des Präventionsprojekts und Kontakt:
hier
Stigma - der Film
26. Januar 2017
Ein Tonstudio. Zwei Notenständer. Zwei Mikrofone. Zwei Männer. Die Schauspieler Godehard Giese und Hendrik Arnst lesen den Text eines Gesprächs, das wirklich stattgefunden hat - im Sommer 2015 am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Berliner Charité. Der eine, der jüngere, fragt: neugierig und interessiert. Der ältere antwortet: direkt, offen schonungslos mit sich selbst. Er ist pädophil. Fühlt sich sexuell zu jungen Mädchen hingezogen, seit er selbst ein Teenager war. Jahrelang hat er dagegen angekämpft, hat lange gehofft, dass das wieder weg geht. Aber es ging nicht weg. Auch nicht vom Alkohol. Der Mann hat Schuld auf sich geladen. Er hat seine eigene Tochter sexuell missbraucht. Und muss damit leben. Er hat eine Therapie gemacht und dadurch gelernt, seine sexuelle Neigung zu akzeptieren, sie zu kontrollieren. Er hat andere Männer getroffen, denen es genauso wie ihm geht. Und er hat gelernt, dass seine sexuelle Präferenz nicht geheilt werden kann, dass er aber Verantwortung für sein sexuelles Verhalten übernehmen kann. Und muss. Er kämpft, will ein guter Mensch sein. Kann jemand, der so große Schuld auf sich geladen hat, überhaupt noch glücklich werden? Und darf er das?
Mehr über den Film, Termine, Film buchen:
hier
"Klasse, krass und stark!" Interaktive Ausstellungen zur Prävention sexueller Gewalt
16. Januar 2017
Mit einer feierlichen Vernissage am 24. Januar an der Hochschule Merseburg werden drei Präventionsprojekte "Echt krass", "Echt klasse" und "Echt stark" vorgestellt. Die interaktiven Parcours wurden vom Kieler PETZE-Institut für verschiedene Zielgruppen (GrundschülerInnen, Jugendliche, Förderschulen/Behinderthilfe) entwickelt. Durch eine Förderung der Europäischen Union (Förderprogramm EFRE) können diese Ausstellungen zukünftig an der Hochschule Merseburg ausgeliehen werden. Ihr Einsatz wird mit Workshops für Eltern, Lehrkräfte und Kinder/Jugendliche begleitet. Bis Ende Februar sind die Ausstellungen im Foyer der Hochschule zu sehen.
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