SexMed News

Archiv 2016




Schwangerschaft: Mit dem ersten Kind verändert sich das Gehirn der Mutter

20. Dezember 2016

Ein überraschender Befund aus der Hirnforschung: Mit dem ersten Kind verändert sich die Gehirnstruktur der Mutter. In bestimmten Hirnregionen werden Nervenverbindungen aufgelöst. Die Forscher vermuten, dass hier ein ähnlicher Vorgang abläuft wie in der Pubertät (das sogenannte "pruning"): Der neuronale Kahlschlag schaffe Platz zur Neuorganisation des Gehirns für die Anforderungen im neuen Lebensabschnitt. Bei den Vätern wurden diese Hirnveränderungen nicht gefunden.

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Mechanismen der Sexsucht: Probanden gesucht

30. Oktober 2016

In der "Sex@Brain study - klinische und neurobiologische Mechanismen der Sexsucht" an der Medizinischen Hochschule Hannover soll eine umfangreiche Charakterisierung von männlichen Sexsüchtigen vorgenommen werden. Dabei werden Patienten durch Fragebögen, neuropsychologische Tests und Daten der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) mit gesunden Kontrollen verglichen.

Obwohl Sexsucht in der Therapie lange bekannt ist, gibt es wenige wissenschaftliche Untersuchungen des Problems. Diese Lücke soll mit Hilfe objektiv gewonnener Daten verringert werden. Des Weiteren ist geplant ein Therapiemanual für betroffene Patienten zu konzipieren.

Die Teilnahme an dieser Studie wird vergütet. Sie ist freiwillig und anonym.

Mehr Informationen und Kontakt: hier

Die "Pille" als Lustkiller?

15. Oktober 2016

Diese Frage ist bis heute nicht abschließend beantwortet. Und lässt sich vermutlich auch gar nicht so pauschal beantworten. Eine neue Studie aus den USA kommt zum gegenteiligen Ergebnis: Hier gaben Frauen, die hormonell verhüten, mehr sexuelle Aktivität und Lust in ihrer Paarbeziehung an gegenüber Frauen, die mit nichthormonellen Mittel verhüten. Kontextuelle Faktoren (Partnerschaft, Dauer der Beziehung, Lebensalter) hätten laut dieser Studie einen größeren Einfluss als die Art der Verhütung.

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READYWASTE - Missbrauchsabbildungen im Schredder

27. Juli 2016

Das Internet beherbergt gigantische Mengen an Kinderpornographie - Abbildungen des sexuellen Missbrauchs. Aus geschredderten Datenträgern entwickelte der Künstler Costantino Ciervo eine Installation, die vom 1. bis 25. August im Pavillon der Berliner Volksbühne zu sehen sein wird.

Der Hintergrund: Das "Präventionsprojekt Dunkelfeld" (www.kein-taeter-werden.de) bietet Beratung und Therapie für Männer, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen. Rund 70 % der Patienten hatten bereits Missbrauchsabbildungen konsumiert, davon fast 90 % vollkommen unentdeckt von Polizei und Justiz. In der Therapie werden diese Patienten bestärkt, ihre Datenträger, auf denen teilweise viele Terrabyte Datenvolumen mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern gespeichert waren, zu zerstören. Daraus entstand die Idee zu einer Installation mit solchen geschredderten Schnipseln, die einerseits diesen Therapieerfolg darstellt und zum anderen das gewaltige Ausmaß des Problems "Kinderpornographie" aufzeigt. Ein Versuch, das Undarstellbare darzustellen.

Eröffnung am 1. August 2016, 18 bis 20 Uhr, Pavillon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin.
Die Installation ist nicht begehbar, aber rund um die Uhr von außen kostenlos zu besichtigen, Laufzeit 1. bis 25. August 2016
Mehr Informationen: READYWASTE

Herausforderung Pädophilie: Beratung, Selbsthilfe, Prävention

4. Juni 2016

Über Pädophilie wird viel und heftig debattiert, es ist eines der emotional am stärksten aufgeheizten Themen unserer Zeit. Aber was ist Pädophile wirklich? Was bedeutet es, sich von Kindern sexuell angesprochen zu fühlen? Männer mit pädophiler Neigung werden nicht automatisch zum Täter. Prävention ist möglich und wird am besten dann gelingen, wenn Betroffene mit der Herausforderung Pädophilie nicht alleine gelassen werden.

Das im kürzlich Psychiatrie-Verlag erschienene Ratgeberbuch "Herausforderung Pädophilie" wendet sich an Betroffene und Angehörige sowie an Fachleute im psychosozialen Feld. Es fasst anschaulich den aktuellen Wissensstand zusammen, lässt auch persönliche Erfahrungen zu Wort kommen und stellt Materialien für Beratung und Selbsthilfe zur Verfügung. Wir möchten dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.
Claudia Schwarze, Gernot Hahn: Herausforderung Pädophilie

Weitere Informationsseiten:
Kein Täter werden
Schicksal und Herausforderung

Tagungsdokumentation: "Wegsperren - und zwar für immer?"

3. Mai 2016

Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit mit sexuell auffälligen Menschen - Jetzt kann die Tagungsdokumentation der Fachtagung vom 21.-22. April auf der Webseite der DGfPI abgerufen werden: zur Download-Seite

Fachtagung: Wegsperren, und zwar für immer?

14. Februar 2016

Über die Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit mit sexuell auffälligen Menschen: Ziel der Veranstaltung ist es, die vielfältigen therapeutischen und pädagogischen Angebote, die in Deutschland für potentielle und reale Verursacher (sexueller) Gewalt existieren, vorzustellen, miteinander zu diskutieren sowie die Möglichkeiten der Vernetzung in diesem wichtigen Bereich der Prävention (sexueller) Gewalt zu nutzen. - Die Fachtagung wird gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung e. V. (DGfPI), der Bundesarbeitsgemeinschaft "Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit sexualisiert grenzverletzendem Verhalten" (BAG KJSGV), der Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e. V. (BAG TäHG e. V.), dem Projekt "Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch durch Jugendliche" (PPJ) der Berliner Charité und des Vivantes-Klinikum (Berlin-Friedrichshain) sowie des Präventionsnetzwerks "Kein Täter werden" und der theaterpädagogischen werkstatt Osnabrück (tpw) durchgeführt.

Wann: 21. und 22. April 2016
Wo: Berlin, VKU Forum

Info-Flyer und Anmeldung

Flüchtlingsklasse: Ob sie über Sexualität reden möchten

7. Februar 2016

Dieses Jahr 2016 begann mit einem Schock: In Köln und weiteren Städten waren in der Neujahrsnacht massenhaft sexuelle Übergriffe begangen worden. Von jungen Männern vermutlich nordafrikanischer bzw. arabischer Herkunft. Die erste Reaktion war: Sprachlosigkeit. Über die kurzen vagen Nachrichtenmeldungen hinaus blieb es in den Medien zunächst erstaunlich stumm. Aber nicht lange. Inzwischen haben diese Ereignisse heftige Debatten losgetreten. Und Aktionismus. Eher im Stillen erfahren wir von Bürgern, die nicht lamentieren noch besserwissen, sondern wirken. Zum Beispiel Janosch Freuding. Er ist Lehrer in einer Flüchtlings-Alphabetisierungsklasse. Er fragte seine Schüler, junge Männer zwischen 16 und 18 Jahren, ob sie über Sexualität reden möchten. Sie bejahten eifrig ...
Zum Bericht, MigAZIN.de

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